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Amortisationsdauer von ERP-Systemen

Die Amortisation eines ERP-Systems ist von vielen Faktoren abhängig

Eine generelle Aussage zur Amortisation eines ERP-Systems ist schwierig: Es gibt Projekte, die sich relativ schnell amortisieren. Es gibt aber auch Projekte, die den Amortisationspunkt nie erreichen, da sie abgebrochen werden. Verschiedene Instituten und Beratungsfirmen bieten Studien an, die sich mit der Analyse von ERP-Projekten und auch mit deren Amortisation beschäftigen. Hier sollte man aber die Rahmenbedingungen, die diesen Studien zugrunde liegen, jeweils recherchieren und prüfen, um die Verlässlichkeit und Objektivität der Ergebnisse bewerten zu können.

Grundsätzlich lässt sich aber eine Anzahl von Faktoren auflisten, die die Amortisationsdauer von ERP-Projekten ganz entscheidend beeinflussen:

  • Grundvoraussetzung – Auswahl eines passenden ERP-Systems
  • Unternehmen, Mitarbeiter, Organisation finden sich im ERP-System
  • Integration in das Unternehmen
  • Einführung auf ROI (Return on Investment) ausgerichtet
  • Nutzungsgrad der Funktionalität
  • Einbringung von Automatisierungsgraden
  • Vereinfachung bzw. Verschlankung der Organisation gewährleistet
  • Übereinstimmung der betrieblichen Notwendigkeiten mit dem Funktionsangebot
  • Qualität der einführenden Berater (vorausgesetzt, diese Qualifikation ist verfügbar)
  • Qualität der später begleitenden Berater (vorausgesetzt, diese Qualifikation ist verfügbar)
  • Qualität der Mitarbeiter
  • kontinuierliche Schulung und Weiterbildung der Mitarbeiter
  • Bereitschaft des Unternehmens, sich nach Einführung durch (kompetente) Berater beraten zu lassen
  • Überwindung von personellen oder technischen Hemmschwellen im Unternehmen
  • richtige Einschätzung von Budget für Beratung, Erweiterungen, Schulungen etc.
  • Einplanen einer Zeitdauer für Neuorganisation
  • optimale Datenqualität und Datentransparenz wurde in Vorbereitungsphase erarbeitet

Leider lässt sich feststellen, dass viele ERP-Investitionen „versanden“, weil die meisten der genannten Punkte nicht nicht beachtet oder eingehalten werden. D.h. nicht, dass das System gar keine Benefits erbringt, nur der Ertrag ist oft zu gering. Wenn der Einführungsansatz nicht auf ROI ausgerichtet ist, wird ein neues System im Regelfall eine Ersatzinvestition bleiben. Diese Quote ist signifikant hoch, woraus sich schließen lässt, dass ein nicht passendes ERP-System ausgewählt wurde.

Wenn nach Einführung des ERP-Systems der Lagerbestand erheblich reduziert, die Liefertreue optimiert, interne Abläufe beschleunigt und abgesichert werden konnten sowie neue Funktionalitäten auch umfangreich genutzt werden, kann ein ROI innerhalb von 12 bis 36 Monaten durchaus erreicht werden. Dabei muss bedacht werden, dass bei vielen Einführungen das ERP-System erst nach 24 Monaten oder mehr anfängt, richtig zu laufen.